Umfrage blieb unter Verschluß
Nur 34 Prozent der Wahlberechtigten wollen am 7. Juni an der Wahl zum Europäischen Parlament teilnehmen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Europäischen Parlaments, die geheim bleiben sollte.
In knapp acht Wochen sollen Wahlen in der EU über die neue Zusammensetzung des gegenüber Ministerrat und EU-Behörden weiterhin weitestgehend machtlosen Europäischen Parlaments entscheiden. Das Interesse an dem Urnengang ist EU-weit jedoch äußerst gering, wie aus einer bisher unveröffentlichten Umfrage der EU-Kommission und des Parlaments hervorgeht. Der größte Wahlboykott in der Geschichte der Europäischen Union ist also absehbar.
Selbst die Propagandisten eines angeblichen "Bedeutungszuwachses" des EU-Parlaments müssen einräumen, daß bei einer Wahlbeteiligung von nur wenig über 30 Prozent die "Legitimation des Hauses infrage" gestellt wird.
Die StatistikerInnen befragten rund 27.000 Personen aus allen 27 Mitgliedstaaten - mit recht unterschiedlichen Resultaten. In Belgien, wo es ansonsten eine Wahlpflicht gibt, wollen immerhin 64 Prozent der Befragten auf jeden Fall votieren. In Deutschland sind es dagegen nur 38 Prozent. Das Schlußlicht bildet Polen mit nur zehn Prozent zur Wahl Entschlossener. Wie es in der Untersuchung heißt, glauben die meisten Nichtwähler, daß sie mit ihrer Stimme nur wenig ausrichten können.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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