Minister Gabriel setzt Trittins Anti-Mehrweg-Politik fort
Noch am 24.04. meldete die 'taz' in Anlehnung an "grüne" Wahlwerbung: "Dosenpfand wirkt - Mehrweg-Quote steigt". Offenbar wollen sich etliche
JournalistInnen in jahrelang geübter Anhänglichkeit an Trittin nicht mit der traurigen
Realität abfinden. Doch die Fakten sprechen ein eindeutiges Urteil über die von Trittin
lediglich jahrelang verkündete - aber nie ernsthaft umgesetzte Pfand-Politik. Die Mehrweg-Quote sackt weiter in Richtung der 50-Prozent-Marke ab.
Bereits 2005 sank die Mehrweg-Quote auf 57,5 Prozent. Die 'taz' behauptete: "...deutlich
über 60 Prozent."
Jahrelanges Zögern - von 1998 bis 2003 - und gleichzeitiger Verbalradikalismus, die anfänglich zugelassenen Insellösungen und "handwerklichen Fehler" der Verpackungsverordnung, die nach der Frage schreien, ob dies auf pure Dummheit oder Korruptheit zurückzuführen ist, sind das Einfallstor für den Siegeszug der Discounter beim Absatz von Einweggetränken.
Der Mehrwegmarkt gerät immer mehr ins Trudeln, doch in den Mainstream-Medien
wird das Thema totgeschwiegen.
Durch die eingesparten Gebühren für den 'Grünen Punkt', durch Pfandschlupf und Recyclingeinnahmen für das sortenreine Verpackungsmaterial erzielen die Discounter jährliche Mehrerlöse von rund 400 Millionen Euro. Mit Quersubventionen kann so Mineralwasser in Einwegflaschen zu Dumping-Preisen angeboten werden. Umgerechnet auf den Literpreis kostet Mineralwasser bei den Discountern unter 15 Cent, während der Einzel- oder Getränkehandel mindestens 50 Cent für den Liter Mineralwasser in der Mehrwegflasche verlangen muß, um nicht rote Zahlen zu schreiben. Die rund 250 mittelständischen Mineralbrunnenbetriebe sind unter solchen Bedingungen nicht mehr lange konkurrenzfähig.
Harry Weber
Anmerkung
Bisher erschienen bei uns zum Thema Dosenpfand folgende Artikel: