14.12.2012

Illegaler Fischfang
Deutscher Super-Trawler gestoppt

deutscher Super-Trawler Maartje Theadora
Französische Behörden haben den Fischtrawler 'Maartje Theadora' im Ärmelkanal gestoppt. Das unter deutscher Flagge fahrende größte Fischereischiff Europas steht im Verdacht, gegen EU-Fischereirecht verstoßen zu haben. An Bord fanden KontrolleurInnen 2000 Tonnen Fische, die entgegen der europäischen Vorschriften gefangen worden waren. Greenpeace hatte die Reederei schon früher wegen ihrer Fangmethoden kritisiert.

Die 'Maartje Theadora' wurde in den nordwestfranzösischen Hafen von Cherbourg gebracht. Die KontrolleureInnen untersuchten, welche Fischarten gefangen wurden und überprüften die Netze des Trawlers. Die Reederei wies die Vorwürfe zurück. Hinter der niederländischen Reederei des Super-Trawler, Parlevliet & Van Der Plas B.V., steht die deutsche Doggerbank Seefischerei GmbH aus Bremerhaven, die zum niederländischen Mutterkonzern Pelagic Freezer Association (PFA) gehört.

Greenpeace klagt die deutsche Bundesregierung an, untätig zuzusehen wie illegal unter deutscher Falgge tausende Tonnen Fisch gefangen und die Weltmeere geplündert werden. "Die Überfischung muß endlich ein Ende haben, Fischereimonster wie die Maartje Theadora gehören abgewrackt," so Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack.

Die PFA schickte eines seiner Fischereimonster, die 'Margiris', nach Australien um dort Schwarmfische zu fangen. Nach einer erfolgreichen Greenpeace-Kampagne änderte die Australische Regierung ihr Gesetze. Auf Grund des Risikos für die Umwelt und Fischbestände wurde den Super-Trawlern das Fischen dort untersagt.

Bereits Anfang des Jahres protestierten Greenpeace AktivistInnen gegen das Auslaufen der deutschen Super-Trawler nach Südafrika. Als Teil der europäischen Fischereimonsterflotte machte das Schiff der afrikanischen Küstenbevölkerung die Lebensgrundlage streitig. Die Proteste erreichten ihr Ziel: die Fangflotte wurde von der senegalesischen Regierung der heimischen Gewässer verwiesen.

Die 'Maartje Theadora' erhielt im Oktober eine Fangquote von 75.000 Tonnen antarktischen Krills. Die Kleinkrebse werden gefangen, um sie zu "Fischmehl" zu verarbeiten und gelangen am Ende der Produktionskette beispielsweise als Schweineschnitzel auf die Teller. An diesem Beispiel zeigt sich wie der Raubbau in den Meeren mit der industriellen Landwirtschaft verzahnt ist. Schon im kommenden Jahr soll der Fang von Krill in der Antarktis beginnen. "Wie will die Bundesregierung garantieren, daß sich die Eigner des Schiffes in der Antarktis an die Regeln halten?" fragt Maack. "Mit der Überfischung der Polargewässer ist das Überleben der Blau- und Buckelwale akut bedroht."

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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