Greenpeace-AktivistInnen haben heute am Firmensitz des Konzerns Yum Brands in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky gegen die Zerstörung des indonesischen Regenwaldes protestiert. Mit seiner Fast-Food-Kette 'Kentucky Fried Chicken' ist der Konzern mittelbar für die fortschreitende Ausrottung des Sumatra-Tigers verantwortlich.
Greenpeace deckte mit Hilfe von chemischen Analysen auf, daß die bei 'Kentucky Fried Chicken' eingesetzten Papp-Behälter Papier enthalten, das aus dem Raubbau an indonesischen Urwäldern stammt. Die Analysen wurden vom deutschen IfP-Institut in Darmstadt und vom IPS in Appleton, Wisconsin, durchgeführt. Dabei wurden in sieben von zehn Papp-Behältern, die von 'Kentucky Fried Chicken' eingesetzt werden, Fasern von Bäumen aus dem indonesischen Regenwald, festgestellt. Die Papp-Kartons werden in den Schnellimbiss-Restaurants als Wegwerf-Verpackung beispielsweise von "Chicken Nuggets" verwendet. Die analysierten Papp-Behälter stammten aus Läden in Großbritannien, Indonesien und China.
"Ein Großverbraucher wie 'Kentucky Fried Chicken', der massiv in Ländern wie China und Indonesien vertreten ist, hat sehr wohl die Kontrolle darüber, woher er sein Papier bezieht," erklärt Rolf Skar, Regenwald-Experte bei Greenpeace. Der Konzern Yum Brands kauft das Verpackungsmaterial für 'Kentucky Fried Chicken' beim berüchtigten Papier -Konzern Sinar Mas (Siehe auch unsere Artikel vom 17.03.10 und vom 20.05.10).
Jonathan Blum, Konzern-Sprecher von Yum Brands erklärte, 60 Prozent des von seinem Unternehmen eingesetzten Papiers stamme aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung und es werde 100 Prozent angestrebt. Der Protest diene lediglich der Eigenwerbung von Greenpeace. In einem Bericht aus dem Jahr 2010 behauptet Yum Brands, mit seinen Lebensmittelverpackungen werde "die geringstmögliche Umweltschädigung" verursacht. 37.000 Restaurants weltweit gehören auf Franchise-Basis oder direkt zum Yum-Brands-Konzern.
Auf Druck von Greenpeace und anderen Umweltschutz-Organisationen haben mittlerweile die internationalen Lebensmittel-Konzerne Nestle und Unilever den Bezug von Palmöl von Sinar Mas gestoppt. Zu Sinar Mas gehört wiederum der Zellstoff-Konzern APP (Asia Pulp and Paper). Umweltschutz-Organisationen hatten nachgewiesen, daß APP für die Ausweitung von Palmöl-Plantagen massiv indonesischen Regenwald abholzt. Jessa Latona, Greenpeace-Sprecherin, kann darauf verweisen, daß bereits über 60 Unternehmen entweder ihre Bezugs-Verträge mit APP gekündigt oder ihre APP-Aktien verkauft haben.
Der fortschreitende Raubbau am indonesischen Regenwald treibt zugleich die Ausrottung des Sumatra-Tigers voran. "Mittlerweile sollten die geschäftlich mit Asia Pulp and Paper kooperierenden Unternehmen Bescheid wissen, was sie mit dem Kauf von APP-Papier anrichten," sagte Rolf Skar bei der heutigen Aktion in Louisville.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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