29.04.2004

"Rot-Grün" mitverantwortlich
für Regenwald-Zerstörung
auf Sumatra

Die deutsche Bundesregierung schaue ungerührt zu, wie sich deutsche Firmen an der Zerstörung der indonesischen Regenwälder beteiligen. Diese machten Millionen-Profite auf Kosten der Bevölkerung und der Umwelt in Indonesien, so die Anklage mehrerer indonesischer Nichtregierungsorganisationen. Deutschen Firmen werden Geschäftsverbindungen zu den Zellstoff- und Papierkonzernen APP und APRIL vorgeworfen, die auf Sumatra Hunderttausende Hektar Regenwald zerstören und Einheimische von ihrem Land vertrieben haben.

APP und APRIL betreiben auf Sumatra zwei der weltweit größten Zellstofffabriken. Für die Produktion wird rücksichtslos Regenwald vernichtet. Mit einem jährlichen Verlust von 3,8 Millionen Hektar Wald ist Indonesien Weltspitze bei der Entwaldung. Insgesamt verbraucht die Industrie in Indonesien jährlich zehn mal mehr Holz aus Naturwäldern als die indonesische Regierung genehmigt hat.

Die deutsche Bundesregierung hat in den 90er Jahren mit Hermesbürgschaften über 370 Millionen Euro deutsche Geschäfte mit APP abgesichert. Kürzlich hat sie trotz Protesten von Umweltorganisationen eine Fabrikationsdeckung für eine Papierfabrik von APP in China übernommen. Die UmweltschützerInnen appellieren an die deutsche Öffentlichkeit die indonesische Zivilgesellschaft bei der Bekämpfung der Korruption zu unterstützen. Ebenso wie "Rot-Grün" hat auch das deutsche Papierhandelsunternehmen Papier Union hat die Forderungen der Umweltorganisationen bisher ignoriert und kauft weiter Papier der Marke "Paper One" von APRIL. Für die Produktion dieses Papiers verwandelt APRIL Jahrtausende alte Torfwälder, die Lebensraum des Sumatra-Tigers sind, in Monokulturen um und mißachtet dabei indonesische Forstgesetze.

Diese Woche haben 50 Umweltorganisationen aus aller Welt Papier Union aufgefordert, Papier aus Raubbau aus dem Sortiment zu nehmen. "Die Papierkonzerne zerstören die Wälder und damit den Lebensunterhalt vieler Menschen, sie hinterlassen ein ökologisches Desaster für zukünftige Generationen", sagte Rivani Noor von CAPPA, einer Allianz der Opfer der Zellstoffindustrie bei seinem gegenwärtigen Besuch in Deutschland.

 

Monika Wittmer

 

Anmerkungen:

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