27.05.2009

Foodwatch warnt vor
'Capri-Sonne' & Co:

Wenn Früchte nur als Alibi dienen

Fruchtsaftgetränke wie etwa 'Capri-Sonne' sind laut den VerbraucherschützerInnen von 'Foodwatch' nur "gezuckertes Wasser" voller Aromastoffe. Die Kalorienbomben, die mit ihrer Aufmachung speziell auf Kinder ausgerichtet sind, seien mitverantwortlich für übergewichtige Kids.

Die schöne Welt von Capri-Sonne

Fruchtsaftgetränke für Kinder sind nicht gesünder als Limonaden. "Letztlich ist das nichts anderes als Brause: gezuckertes Wasser", sagte Anne Markwardt von 'Foodwatch'. Für den Geschmack sorgten allein die Aromastoffe. 'Foodwatch' weist auf der Internet-Seite abgespeist.de auf irreführende Etikettierungen von Nahrungsmitteln hin.

Anfang dieser Woche hatten die VerbraucherschützerInnen die Inhaltsstoffe von 'Capri-Sonne' ins Visier genommen. Im Grunde sei schon der Begriff "Fruchtsaftgetränk" eine Irreführung. Denn der Fruchtgehalt müsse beispielsweise bei Getränken mit Zitrusfrüchten nur sechs Prozent betragen - eine "minimale Alibimenge", kritisierte Markwardt. Der Geschmack komme allein von den Aromastoffen. Das Problem: Fruchtsaftgetränke vermitteln Eindruck, daß sie gesunde Durstlöscher seien.

Bei Limonade wüßten die meisten Eltern dagegen, daß sie viel Zucker enthalten. Der Zuckergehalt vieler Fruchtsaftgetränke sei aber nicht niedriger. So stecken nach Angaben von 'Foodwatch' in einer Packung 'Capri-Sonne' sechseinhalb Stück Würfelzucker. Damit gehörten Fruchtsaftgetränke zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Übergewicht bei Kindern. Der 'Capri-Sonne'-Hersteller Deutsche SiSi-Werke in Eppelheim bei Heidelberg entgegnete in einer Mitteilung vom Dienstag, daß reiner Fruchtsaft die gleiche Menge Zucker enthalte.

Das sei richtig, entgegnet Markwardt. Deshalb eigne sich reiner Fruchtsaft aber auch nicht als Durstlöscher. Stattdessen empfiehlt sie stark verdünnte Fruchtsaftschorlen in einem Verhältnis von drei Teilen Wasser zu einem Teil Fruchtsaft. Fruchtsaftgetränke, bei denen der Zucker durch Süßstoffe ersetzt wird, seien dagegen nicht viel besser als ihre zuckrigen Verwandten. "Süßstoffe gewöhnen Kinder an den süßen Geschmack und machen dazu noch hungrig."

 

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