Ausweitung des Tagebaus in der Lausitz bedroht weitere Dörfer bei Cottbus
Der Naturschutzverband 'Grüne Liga Brandenburg' stellt sich vehement gegen die Ausweitung des Braunkohle-Tagebaus in der Lausitz. Aus jüngsten Äußerungen der Gewerkschaftsspitze der IG Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) schließt die 'Grüne Liga', daß die 'Vattenfall Europe Mining AG' (ehemals LAUBAG), eine Tochter des Energie-Multis 'Vattenfall', die Ausweitung des Braunkohlenbergbaus im Süden von Cottbus verfolgt. In der Sächsischen Zeitung vom 15. Februar 2005 sprach sich der Chef der IGBCE, Ulrich Freese, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von 'Vattenfall Europe Mining', für den "Aufschluß neuer Tagebaue" aus. Einvernehmlich mit der Konzern-Leitung erklärte er: "Da liegt noch Kohle ohne Ende."
Neben einer weiteren Zerstörung der einmaligen Naturlandschaft mit mehreren vom Aussterben bedrohten Arten wie beispielsweise der Rotbauchunke, wäre laut 'Grüner Liga' auch der Cottbusser Stadtteil Kahren mit 1300 EinwohnerInnen vom Abriß bedroht. Die 'Grüne Liga' verweist auf Pläne, die schon zu DDR-Zeiten in den Schubladen lagen und wonach die profittächtigsten Abbaugebiete "Cottbus-Süd" und "Jänschwalde-Nord" als nächste an der Reihe sein dürften. Dies würde das Todesurteil für die Orte Haasow, Koppatz und Kahren bedeuten. Ebenfalls in der engeren Wahl seien laut 'Grüner Liga' die Orte Bagenz und Kolonie Bloischdorf, sowie Auras, Kleindöbbern, Oelsnig und Groß Oßnig.
Der Naturschutzverband befürchtet, daß schlimmsten DDR-Planungen einer maximalen Landschaftszerstörung doch noch verwirklicht würden: "Das kann nicht die Antwort des 21. Jahrhunderts auf die Frage nach der Sicherung des deutschen Energiehungers sein. Wir fordern alle Bürger der Region auf, aktiv an der Wende hin zu einer zukunftsfähigen Energiewirtschaft mitzuwirken. Der Wechsel zu einem Öko-Stromanbieter ist ein Schritt, den jeder Verbraucher gehen kann."
Adriana Ascoli
Anmerkungen
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