Cork (LiZ). In der vergangenen Woche wurde ein wegen Vergewaltigung Angeklagter vor einem Gericht im irischen Cork freigesprochen. Die Verteidigerin des Mannes hatte zuvor dem mutmaßlichen Opfer, einer 17-Jährigen, vorgeworfen, am Abend des Vorfalls einen String-Tanga getragen zu haben. Selbst wenn der jungen Frau entsprechend antiquiertem Denken der Vorwurf einer Mitschuld gemacht werden könnte, ist ein Freispruch ein eklatantes Fehlurteil.
Nach Darstellung der 17-Jährigen habe sie der angeklagte 27-Jährige am Straßenrand zuerst gewürgt und dann vergewaltigt. Die Verteidigerin des Mannes argumentierte vor Gericht: "Sie müssen beachten, wie sie gekleidet war. Sie trug einen String-Tanga mit Spitze." Vor dem Hintergrund der Tat ist die Aussage der Verteidigerin nur so zu interpretieren: Erst nachdem er das Opfer gewürgt, zum 30 Meter entfernten mutmaßlichen Tatort geschleift und dort mit Gewalt entkleidet hat, wurde er durch die Unterwäsche der 17-Jährigen dazu animiert, diese zu vergewaltigen.
Nach dem Freispruch des 27-Jährige kam es zu einer Welle der Empörung im Internet. Nicht nur Frauen meldeten sich zu Wort, auch viele Männer solidarisierten sich mit dem Aufschrei. Das Urteil sei ein Skandal und eine Demütigung für das mutmaßliche Opfer.
Anmerkungen
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