Die deutschen Atomobil-Konzerne geben den Spritverbrauch ihrer Modelle oft deutlich zu gering an. Der tatsächliche Kraftstoffverbrauch ist nicht selten 30 Porzent höher als von der Industrie behauptet. Bei der Umstellung der Kfz-Steuer zum 1. Juli drohen dem Staatshaushalt dadurch Einnahmeausfälle in dreistelliger Millionenhöhe.
Eine objektive Instanz wie etwa TÜV oder Stiftung Warentest, die den Spritverbrauch von Neuwagen unter realistischtischen Bedingungen messen würde, ist bislang in Deutschland - anders als in Japan oder Frankreich - nicht vorgesehen. Um den Spritverbrauch eines neuen Automodells zu bestimmen, prüfen die Hersteller in Eigenregie ihre Wagen in einem 20-minütigen Testbetrieb. Von Bedingungen wie unter Normalbetrieb sind diese Tests aber weit entfernt: Die vom Hersteller selbst ausgewählten Fahrzeuge werden etwa mit Leichtlaufreifen ausgerüstet, die Batterie wird voll aufgeladen und die Lichtmaschine abgeschaltet. Auch Windströme, die den Verbrauch in die Höhe treiben können, werden unter den Laborbedingungen eliminiert. Das führt dazu, daß die Neuwagen im Normalbetrieb deutlich mehr Sprit verbrauchen als auf den Angebotstafeln beim Händler angegeben wird.
So werden nicht nur Neuwagen-KäuferInnen betrogen, sondern es drohen nach der Umstellung der KfZ-Steuer, die sich ab dem 1. Juli dann auch nach dem CO2-Ausstoß bemessen soll, Steuerausfälle in dreistelliger Höhe. Doch offenbar stört dies weder Bundes-"Umwelt"-Minister noch Finanzminister, die sich selbst gerne in Luxuslimousinen durch die Lande fahren lassen und dabei das Klima mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 240 Gramm pro Kilometer belasten.
Daß sich zumindest KäuferInnen nicht betrügen lassen müssen, bewies ein Autobesitzer, der vor dem Oberlandesgericht Stuttgart recht bekam. Er hatte gegen den Hersteller seines Autos geklagt, weil es im Normalbetrieb 25 Prozent mehr verbraucht als von diesem angegeben. Ihm wurde ein Schadenesatz zugesprochen.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
BMW ignoriert Selbstverpflichtung
und stellt sich in Werbung als Klima-Retter dar (14.03.09)
Bahn-Datenaffäre: "Brandbeschleuniger"
Mehdorn sorgt mit Briefwechsel für Eskalation (11.03.09)
Bahn-Privatisierung abgesetzt
Weltwirtschaftskrise rettet Deutsche Bahn (4.03.09)
Bahn vergrault Fahrgäste in Baden-Württemberg
Kahlschlag beim Service (12.02.09)
Mehdorn vergrault Fahrgäste
Bahn im Verfolgungswahn (3.01.09)
Mecklenburg-Vorpommern:
Freie Fahrt für Mega-Trucks (12.09.08)
Land der HeuchlerInnen
Deutsche pro und contra spritsparende Autos (28.08.08)
Deutsche Auto-Konzerne stehen über dem Gesetz
Keine CO2-Kennzeichnung bei Pkw-Werbung (25.06.08)
Bundestag nickt Bahnprivatisierung ab
Wem dient das deutsche Parlament? (31.05.08)
Transnet-Chef Hansen belohnt
Sitz im Bahn-Vorstand für Verdienst um Privatisierung (9.05.08)
Bahnprivatisierung kann noch verhindert werden
Das größere Übel auf Kosten der Gesellschaft und der Umwelt
(20.04.08)
Aus für Transrapid
Erfolg für Umwelt und Klima (27.03.08)
Tarif-Erfolg der GDL zeigt Perspektive auf
Mehdorn macht auf Rumpelstilzchen (15.01.08)
Stuttgart 21
Unerwartet starke Beteiligung am Bürgerbegehren (14.11.07)
Pro und Contra LokführerInnen-Streik (29.10.07)
Geheime Studie:
Kahlschlag der Deutschen Bahn minutiös geplant (24.10.07)
Deutsche Bahn soll an die Börse
Grünes Licht für weitere Demontage (24.07.07)
Streckenstilllegungen und Fahrplanausdünnung bei der Bahn
Sozialabbau und Klimawandel (18.06.07)
Verkehr verursacht 80 Milliarden Euro an externen Kosten
Staat subventioniert Straßenverkehr und fördert Klimakatastrophe
(8.05.07)
InterRegio-Zerstörung
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mehdorn (9.10.06)
Rettet die Deutsche Bahn!
Spitze der Bahngewerkschaft wackelt
Ein Vergleich mit der Schweizer Bahn (8.09.06)
Flugverkehr - Straßenverkehr - Schienenverkehr
Je umweltschädlicher - desto mehr Subventionen (16.07.06)
Straßenverkehr subventioniert - Bahnverkehr stranguliert (15.07.06)
Schulden auf den Schultern der Kinder und Kindeskinder
130 Milliarden Euro jährliche Folgekosten durch den Straßenverkehr
(6.10.04)
Verkehrswende zu weniger Autoverkehr
Von der Utopie zur Realität (5.06.03)
Mehdorn, der "rot-grüne" Terminator
Die planmäßige Demontage der Deutschen Bahn (20.05.03)