Vattenfall ist neben E.on, RWE und EnBW einer der vier den deutschen Markt beherrschenden Energie-Konzerne. Vattenfall erklärt den Terror gegen Natur und widerständige BewohnerInnen zwar immer wieder1 mit "Zufall" und "Versehen", doch erscheint dies nach einer gewissen Zahl an Wiederholungen immer weniger glaubwürdig.
Nach wie vor wollen die Domains aus dem Dorf Horno in der Lausitz dem Energie-Konzern Vattenfall nicht weichen. Nun wurden widerrechtlich 32 Obstbäume im hinteren Teil des Gartens der Domains gefällt. Wenn über diesen Teil hinaus Bäume abgesägt worden wären, hätte die Aktion von der Dorfstraße aus beobachtet werden können. Offenbar mußte es auch schnell gehen, denn ein Birnbaum wurde nicht unten am Stamm, sondern an der Krone abgesägt. Das Gärtnerehepaar, das vom Verkauf seines Obstes lebt, erstattete bei der Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt.
Einen Tag darauf kam ein mit Planungsaufgaben in Horno beschäftigter Ingenieur bei den Domains vorbei, der ihnen erzählte, es handele sich bei den Tätern um eine von Vattenfall beauftragte Firma. Sie habe genaue Anweisungen bekommen, welche Bäume sie fällen sollte - außerhalb des Domainschen Obstgartens. Daran habe sie sich jedoch dummerweise nicht gehalten. Da Werner Domain sich sicher ist, daß man es nur auf seine Obstbäume abgesehen hatte - um ihn zu entmutigen und endlich zum Wegziehen zu bewegen -, konnte der Ingenieur ihn nicht überzeugen. Wieder einen Tag später schickte Vattenfall deswegen auch noch einen Baggerfahrer. Der behauptete, er sei leider daran schuld, daß die Bäume gefällt wurden: er hätte den Arbeitern genaue Anweisungen geben sollen, dies aber aus Versehen unterlassen.
Vattenfall hatte den Domains 450.000 Euro für ihren Hof und ihren zwei Morgen großen Obstgarten geboten. Doch Werner Domain hatte immer wieder erklärt: "Was soll ich mit einem neuen Garten, ich bin bald 70. Wenn ich dort die ersten Äpfel ernten kann, ist es für mich zu spät." (Siehe auch unseren Artikel vom 1.12.04)
Frank Bayer
Anmerkungen
1 Siehe auch unsere Artikel
'Vattenfall-Braunkohle frißt Natur und Dörfer'
Ausweitung des Tagebaus in der Lausitz
bedroht weitere Dörfer bei Cottbus (28.02.05)
'Vattenfall in Lacoma von Polizei gestoppt' (11.12.04)
'Lacoma. Häuserübergabe verweigert' (4.12.04)
'Horno. Energie-Konzern sprengt Kirche' (1.12.04)
'Betrugsvorwürfe gegen Vattenfall' (17.06.04)
'Lacoma: Klage gegen Vattenfall eingereicht' (7.06.04)
'Lausitzer Teichlandschaft wird weiter zerstört' (2.06.04)
'Hungerstreik für Lacoma' (19.03.04)
'Hungerstreik, Räumung und Abrisse in Lacoma' (23.02.04)
'Robin-Wood-Aktion für Lacoma' (21.12.03)
'Lacoma: Abriß begonnen' (18.10.03)
'Lacoma und Rotbauchunke kämpfen' (12.10.03)
'Lacoma und Rotbauchunke weiterhin bedroht' (15.08.03)
'Energie-Multi gegen Lacoma und Rotbauchunke' (9.08.03)