15.06.2009

Krebsgefahr:
Pestizide in Kirschen

Derzeit in Deutschland angebotene Kirschen aus aus Spanien und Frankreich weisen häufig bedenklich hohe Pestizid-Rückstände auf. Dies ergab ein von Greenpeace veröffentlichter Test, bei dem Proben auf 400 verschiedene chemische Verbindungen untersucht worden waren. Die in den Kirschen gefundenen Pestizide können Krebs auslösen und die Fortpflanzung beeinträchtigen.

Greenpeace-MitarbeiterInnen waren zuvor bei sechs größeren deutschen Supermarkt-Ketten zu Testkäufen unterwegs. "Bei Frühkirschen ist Vorsicht angebracht," sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. Beim aktuellen Test seien insgesamt geringere Mengen an Pestizid-Rückständen bei Obst und Gemüse aus Supermärkten gefunden worden. So sind insbesondere Erdbeeren recht gering belastet. Dagegen stecken in über 50 Prozent der getesteten Kirschen aus konventionellem Anbau so hohe Pestizidmengen, daß ihr Verzehr nicht empfehlenswert ist. Diese mangelhafte Ware stammt aus Spanien und Frankreich. Sie wurde von Kaiser's in Frankfurt, Kaufland und Real in Dresden sowie Aldi und REWE in Hamburg verkauft. Die Kirschen enthielten zum Beispiel das die Fortpflanzung beeinträchtigende Pestizid Dimethoat sowie Imazalil, das Krebs auslösen kann.

In keiner der Proben wurden zwar gesetzliche Grenzwerte überschritten, was jedoch auch an der Anhebung der Grenzwerte im Jahr 2008 durch die EU-Kommission liegt. Greenpeace fand auch im aktuellen Test wieder Rückstände besonders gesundheitsschädlicher Pestizide wie Dimethoat und Imazalil, die auf den Schwarzen Listen von Greenpeace stehen. Greenpeace fordert, daß die Produzenten und Handelsketten besonders gefährliche Pestizide endlich verbannen und nicht länger auf Verbote durch die Regierungen oder die EU warten.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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