Von 13.-16. Mai findet in der Lausitz in Deutschland unter dem Titel "Ende Gelände" eine Massen-Blockade eines Braunkohle-Tagebaus statt. Die Lausitz ist eine Region im Süden Brandenburgs und im Osten Sachsens. Klima-AktivistInnen aus ganz Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern haben bereits ihr Kommen angekündigt.
'Ende Gelände 2016' ist Teil der globalen Bewegung 'Break Free From Fossil Fuels': In 12 Ländern auf allen Kontinenten (außer Antarktis) finden Aktionen gegen fossile Energieträger statt. Es handelt sich um die größte globale Aktionswelle zivilen Ungehorsams in der Geschichte der Klima-Bewegung.
Nachdem immer offenkundiger wird, daß die Versprechen der PolitikerInnen auf dem Klima-Gipfel in Paris im vergangenen Jahr - ebenso wie bei den vorangegangenen zwanzig Klima-Gipfeln - nur wieder leere Versprechungen waren, stellt sich für immer mehr Menschen die Frage, wie die weitere Zerstörung unseres Planeten durch den unverminderten Ausstoß von Klimagasen verhindert werden kann. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre in Deutschland zeigt, daß allein durch den Ausbau der erneuerbaren Energien keine Reduktion der Kohle-Verstromung und des Ausstoßes an Kohlendioxid erreicht werden kann.
"Wenn wir die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern wollen, dann müssen wir jetzt aus der Kohle aussteigen," sagt Hannah Eichberger von 'Ende Gelände'. "Die Dringlichkeit der Lage erfordert ein starkes Signal. Deshalb wählen wir zivilen Ungehorsam als Aktionsform. Unsere Aktion ist so gestaltet, daß auch Menschen ohne Aktions-Erfahrung teilnehmen können. Dabei hat die Sicherheit aller Beteiligten und der Mitarbeiter im Tagebau höchste Priorität." Bereits im Vorjahr, bei 'Ende Gelände 2015', brachten 1.500 Menschen Teile eines Braunkohle-Tagebaus im Rheinland zum Stillstand. Die Aktion löste ein internationales Medienecho aus.
"Der Klimawandel ist ein globales Problem, und die Auswirkungen betreffen schon jetzt Millionen Menschen," erklärt Lukas Weber vom österreichischen Bündnis 'System Change, Not Climate Change'. "Das Klima-Abkommen von Paris ist nicht ausreichend um den Klimakollaps zu verhindern. Der Klimawandel ist keine nationale Angelegenheit, sondern betrifft Menschen weltweit. Daher werden österreichische AktivistInnen mit Bussen und einer Fahrradkarawane in die Lausitz reisen, um dort gemeinsam mit tausenden Menschen aus ganz Europa ein Zeichen zu setzen."
"Um die Klimakrise zu lösen, müssen wir die Art und Weise wie wir wirtschaften und leben grundsätzlich ändern. Die Lösungen dafür werden nicht von den Regierungen, sondern nur von unten, vom lokalen und globalen Widerstand der Menschen kommen," sagt Attac-Vorstandsmitglied Carla Weinzierl, die auch an 'Ende Gelände' teilnehmen wird.
'System Change, not Climate Change' ist ein Bündnis von Menschen und Organisationen, die sich für eine sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen.
Weitere Informationen:
http://systemchange-not-climatechange.at/ende-gelaende
'Ende Gelände' ist ein Bündnis aus Umweltgruppen, sozialen Initiativen, Postwachstums-Projekten und vielen engagierten Menschen. Es sieht sich als Teil einer internationalen Graswurzel-Bewegung, die gegen die Verbrennung von fossilen Energieträgern, für Klimagerechtigkeit und für eine globale Energiewende von unten eintritt.
Weitere Informationen:
www.ende-gelaende.org/de/aktion/aufruf
Anmerkungen
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