Papst Jorge Mario Bergoglio hat laut Gerüchten Präsident Mahmud Abbas bei einer Privataudienz als Friedensengel bezeichnet. Zugleich kritisierte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die neuen israelischen Siedlungs-Projekte auf palästinensischem Land als völkerrechtlich illegal.
Laut der nicht bestätigten Meldung einer Nachrichten-Agentur hat Papst Jorge Mario Bergoglio alias Franziskus bei einer 20-minütigen Privataudienz Mahmud Abbas, PLO-Chef und Präsident des 2008 gegründeten Staates Palästina, als Friedensengel bezeichnet. Das Gerücht verbreitete sich daraufhin schnell in den israelischen Mainstream-Medien. Der Papst übergab Abbas als Geschenk eine Medaille mit einem Friedensengel. Die Vermutung liegt nahe, daß Abbas mit dieser demonstrativen Geste beeinflußt werden soll, zukünftig auf Militär-Einsätze zu verzichten. Der Fall Barack Obama, der sich trotz Friedensnobelpreis nicht von seinem kriegerischen Kurs abbringen ließ, spricht allerdings gegen die Wirksamkeit solcher gut gemeinten Beeinflussungsversuche.
Auch 'Radio Vatikan' berichtete über das nicht autorisierte Zitat - berief sich dabei aber lediglich auf in Italien kursierende Gerüchte. Weiter hieß es von 'Radio Vatikan', bei der heutigen Privataudienz habe der Papst auch die Hoffnung geäußert, daß beide Seiten im israelisch-palästinensischen Konflikt wieder direkte Verhandlungen aufnehmen.
Erst vor drei Tagen hatte der Vatikan zum Ärger der israelischen Regierung unter dem im März 2015 wiedergewählten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu öffentlich mitgeteilt, bald ein erstes Abkommen mit dem Staat Palästina unterzeichnen zu wollen. Der Vatikan hatte Palästina schon Anfang 2013 als Staat anerkannt, nachdem diesem bei den Vereinten Nationen ein "Beobachterstatus" zugebilligt worden war. Von den EU-Staaten haben bisher erst Schweden, Malta und Zypern Palästina als Staat anerkannt.
Ebenfalls heute kritisierte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die neuen israelischen Siedlungs-Projekte auf palästinensischem Land. Er rief die israelische Regierung auf, den völkerrechtswidrigen, illegalen Bau von Siedlungen zu stoppen und rückgängig zu machen.
Anmerkungen
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