26.11.2007

Klima:
Tigermücke nördlich der Alpen

Klimakatastrophe bringt Tropenkrankheiten

Erstmals wurde dieser Tage die aus Asien stammende Tigermücke nördlich der Alpen nachgewiesen. Die in den Tropen verbreitete Stechmücke überträgt gefährliche Krankheiten wie das Dengue-Fieber oder Chikungunya. Bereits seit 1990 breitet sie sich in Italien aus, inzwischen ist sie auch Deutschland angekommen.

Der Biologe Björn Pluskota entdeckte die Eiablage - winzige schwarze Pünktchen - auf einem Holzstreifen auf einem Autobahnparkplatz bei Rastatt am Oberrhein. Inzwischen ist hieb- und stichfest nachgewiesen, daß es sich tatsächlich um Eier der Asiatischen Tigermücke, Aedes albopictus, handelte.

Die Tigermücke ist als stechfreudig bekannt und attackiert besonders gerne Menschen. Ihre Stiche sind äußerst schmerzhaft. Wo sie auftaucht, kann sie sich binnen weniger Jahre zur Plage entwickeln. Wenig bekannt ist bisher nördlich der Alpen, daß insbesondere Rom unter einer starken Verbreitung der Tigermücke leidet. In Norditalien ist im vergangenen Sommer bereits ein Mensch an Chikungunya erkrankt.

In ihrer Heimat, den Tropen, verbreiten die Insekten gefährliche Krankheiten wie das Dengue-Fieber. Dabei treten zunächst grippale Symptome und starke Gelenk- und Gliederschmerzen auf. Die ebenfalls von der Tigermücke übertragene Krankheit Chikungunya ist eine sehr schmerzhafte Virus-Erkrankung. ExpertInnen warnen davor, mit der Bekämpfung der Insekten zu zögern.

Norbert Becker, Zoologe an der Universität Heidelberg, schlägt schon seit geraumer Zeit Alarm. Nach seiner Einschätzung haben die italienischen Behörden viel zu lange zugewartet und inzwischen sei es aussichtslos, die Tigermücke in Italien auszurotten. ExpertInnen wie er warnen schon seit Jahren, daß Deutschland sich auf die Invasion der Tigermücke vorbereiten müsse - bislang vergeblich.

Im Tessin, dem südlichsten Schweizer Kanton, wird die Tigermücke nun mit gezielten Maßnahmen bekämpft. Eleonora Flacio und ihre KollegInnen von der kantonalen Mückenarbeitsgruppe gehen an mittlerweile 72 Orten gegen die weitere Ausbreitung der Insekten vor. Fraglich ist jedoch, ob solche Symptombekämpfung bei einem weiterhin ungebremsten Klimawandel noch Aussicht auf Erfolg hat.

 

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Anmerkungen

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