27.02.2014

WIPP-Unfall doch gravierender:
13 Arbeiter radioaktiv kontaminiert

Atommüll-Deponie WIPP, Carlsbad
In der Versuchs-Atommüll-Deponie WIPP im US-Bundesstaat New Mexico war am 15. Februar ein automatischer Strahlen-Alarm ausgelöst worden. Entgegen der Verlautbarung des US-Energieministeriums vor elf Tagen wurden doch Menschen radioaktiv kontaminiert.

In der Versuchs-Anlage, in die hochgiftiges Plutonium und Americium aus der Atomwaffen-Produktion geliefert wird, war wegen ungewöhnlich hohen Radioaktivitätswerten ein Alarm ausgelöst worden. In der offiziellen Verlautbarung hieß es am 16. Februar, keiner der 139 Arbeiter der Waste Isolation Pilot Plant (WIPP) - zu deutsch: Versuchsanlage zur Müll-Isolierung - habe sich zur Zeit des Alarms in den unterirdischen Stollen befunden (Siehe unseren Artikel v. 16.02.14). Nun wurde jedoch bekannt, daß 13 Arbeiter radioaktiv kontaminiert wurden. Bei ihnen seien "Spuren" von Americium-241 festgestellt worden. Die Isotope Americium-241 (Halbwertszeit: 432 Jahre) und Americium-243 sind Alpha-Strahler und können daher schon beim Einatmen von wenigen Nanogramm Lungenkrebs erzeugen. (Das am häufigsten produzierte Plutonium-Isotop Plutonium-239 ist ebenfalls ein Alpha-Strahler und hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren.)

Laut der nun nachgeschobenen Verlautbarung des US-Energieministeriums seien die 13 Arbeiter "informiert" worden. Weitere Tests würden durchgeführt. Bekanntlich ist jedoch am lebenden Menschen jedoch keine Lungen-Sektion möglich und Alpha-Strahler lassen sich nur auf eine Distanz von wenigen Zentimetern durch Strahlenmeßgeräte detektieren.

Mittlerweile wurde zudem bekannt, daß es Anfang Februar in der WIPP zu einem Brand gekommen war. Angeblich war ein LkW in einem der unterirdischen Stollen in Brand geraten. Einige Arbeiter sollen bei diesem Unfall eine Rauchvergiftung erlitten haben. Kurzfristig wurde offenbar die Anlieferung von Atommüll ausgesetzt. Von Seiten der Behörden wird jedoch ein Zusammenhang mit dem Strahlen-Alarm vom 15. Februar in Abrede gestellt.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Siehe auch unsere Artikel:

      USA: Strahlen-Alarm
      in unterirdischer Atommüll-Deponie (16.02.14)

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      Atommüll-Zug in Südfrankreich entgleist
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      BI Lüchow Dannenberg warnt
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      BUND fordert Transparenz bei Endlagersuche
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      20 "Standortareale" - ein Ziel: Benken (19.01.12)

      Röttgen verplappert sich:
      Illegaler Bau im Gorlebener Salzstock (2.01.12)

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      Bergung des Atom-Mülls aus Asse II
      weiter verzögert
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      widerspricht Landesregierung (20.11.11)

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      Strahlen-Skandal in Gorleben
      Grenzwert am Zaun bereits seit 2003 überschritten (30.09.11)

      Radioaktiver Müll in Gorleben
      hohe Strahlenbelastung am Zaun (25.08.11)

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      Stark erhöhte Radioaktivität
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      Neue wissenschaftliche Studie:
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      Akten über Explosion im Jahr 1969
      Erdgas unter Gorleben (13.09.10)

      Weiterer Erfolg des Gorleben-Widerstands:
      Verwaltungsgericht Lüneburg stoppt Datensammlung (4.09.10)

      CASTOR-GegnerInnen siegen
      vor Bundesverfassungsgericht (26.08.10)

      Der Endlager-Schwindel
      Greenpeace veröffentlicht Akten zu Gorleben (13.04.10)

      In Asse II wird probegebohrt
      Weitere Zeitverzögerung vor der Rückholung (27.03.10)

      Einsturzgefahr im "Versuchs-Endlager" Asse II
      Atommüll wird rückgeholt (15.01.10)

      Endlager-Standort Gorleben
      Bei der Auswahl spielte Geologie kaum eine Rolle (10.01.10)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Mit Spezialbeton Hohlräume verfüllt (8.12.09)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Decke eingestürzt (9.10.09)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Rückholung des Atommülls laut Bundesamt möglich (2.10.09)

      Verstärkter Laugeneinbruch
      im "Versuchs-Endlager" Asse II (18.09.09)

      Skandal-Serie Asse II: Noch mehr Plutonium
      im "Versuchs-Endlager" (29.08.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Hochradioaktiver Müll im "Versuchs-Endlager"?
      MONITOR veröffentlicht Siemens-Unterlagen (24.07.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Erneuter Fund radioaktiver Lauge (15.07.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Nun auch noch Sprengstoff (26.06.09)

      Desinformation in der 'Badischen Zeitung'
      Die Schweizer Endlager-Suche (18.06.09)

      Asse II: Strom-Konzerne drückten
      die Sicherheits-Standards (3.06.09)

      Asse II: Mehr radioaktiver Müll als vermutet
      Greenpeace findet Hinweise auf zu niedrige Angaben
      in den Inventar-Listen (7.05.09)

      Asse II: Einsturzgefahr in Kammer 7 akut
      (29.04.09)

      Asse II diente auch der Bundeswehr als Atomklo
      Endlager-Skandal nimmt immer neue Dimensionen an (24.04.09)

      Asse II: Auch Fässer mit Pestiziden,
      Arsen und Blei im "Versuchs-Endlager" Asse II (15.04.09)

      Versuchslager Asse II
      Wer hat den radioaktiven Müll produziert? (23.02.09)

      Lauge aus Atommüll-Lager Asse erneut nach 'Mariaglück'
      Dringend nötige Rückholung weiter verzögert (7.02.09)

      Einsturzgefahr im Atommüll-Lager Asse
      Seit Dezember nicht veröffentlicht (15.01.09)

      Demo gegen Schweizer
      Atom-Endlager in Benken (20.09.08)

      Asse II: Der Wechsel zum BfS ist nur Pop
      Rückholung des radioaktiven Mülls bislang nicht geplant (5.09.08)

      Gefahr durch atomares Versuchslager Asse II nicht länger geleugnet
      Atom-Minister Gabriel: "Zustände in Asse sind unhaltbar"
      Wird das Bergwerk geräumt? (2.09.08)

      Verdacht auf hochradioaktiven Müll im Versuchslager Asse II
      "Brennstäbe in Blechdosen" (29.07.08)

      Skandal-Grube Asse II
      Eindringendes Wasser radioaktiv kontaminiert (12.06.08)

      Endlager-Pläne in Ton zerbröseln
      Konsequenzen für Benken (Schweiz) und Bure (Frankreich)
      (4.01.08)

      Drohende Umweltkatastrophe durch Atom-Lagerstätte Asse
      Gabriel räumt Gefahren ein (21.11.07)

      Endlager-Wahnsinn (28.02.01)

      Das ungelöste Problem der Endlagerung
      Info-Serie Atomenergie - Folge 12

 

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