Nordeuropa war am 29. Dezember nur knapp einer Atom-Katastrophe entgangen. Das auf dem Trockendock in Murmansk in Brand geratene russische Atom-U-Boot 'Jekaterinburg' hatte entgegen den offiziellen Angaben doch Atom-Waffen an Bord.
Am 29. Dezember 2011 hatten die russischen Behörden noch behauptet, von dem brennenden Atom-U-Boot gehe keine Gefahr aus, da keine Atom-Waffen an Bord seien und die beiden Atomreaktoren rechtzeitig abgeschaltet worden seien. Dies stellt sich nun als Unwahrheit heraus. Das renommierte russische Magazin 'Kommersant Vlast' berichtet heute, daß in dem Atom-U-Boot entgegen den Vorschriften noch Interkontinentalraketen mit Atom-Sprengköpfen vorhanden waren. Murmansk und große Gebiete Nordeuropas waren demnach unmittelbar von einer Katastrophe in der Dimension des Super-GAU von Tschernoby im Jahr 1986 bedroht.
'Kommersant Vlast' beruft sich in seinem Bericht auf sich auf Aussagen von Marineangehörigen und Mitgliedern des Flottenkommandos, enthält allerdings keine offizielle Stellungnahme von Armee- oder BehördenvertreterInnen. Das Magazin berichtet, daß sich auf dem 167 Meter langen und 11.740 Tonnen schweren Atom-U-Boot zur Zeit des Brandes 16 Interkontinental-Raketen mit jeweils mehreren Atom-Sprengköpfen befunden haben. Wenige Tage nach dem Brand soll die 'Jekaterinburg' auf einen geheimen Militärstützpunkt verlegt worden sein, auf dem auch ein Teil des Atomwaffen-Arsenals der russischen Nordmeer-Flotte gelagert wird. Offenbar sollte mit dieser Aktion verhindert werden, daß Informationen über die an Bord befindlichen Atom-Waffen und die prekäre Lage, die über mehrere Stunden während der Löscharbeiten geherrscht hatte, an die Öffentlichkeit dringen.
Dem Bericht zufolge gebe es keinen anderen plausiblen Grund für die auffällig eilige Verlegung des Atom-U-Bootes. In dem geheimen Militärstützpunkt seien dann die Atom-Waffen ausgebaut worden, bevor es für weitere Reparatur- und Wiederinstandsetzungsarbeiten für etliche Monate aufs Dock muß.
Rußland und die USA haben mit den Atom-Katastrophen von Harrisburg (1979) und Tschernobyl (1986) nicht nur hinreichend bewiesen, daß sie nicht verantwortlich mit Atom-Technologie umgehen können. Sie haben schon lange bewiesen, daß das Festhalten an der Atom-Bombe auf nichts anderem als eine besondere Form von Wahnsinn beruht. Allein Anfang der 1990er-Jahre war während der Amtszeit des rechtsgerichteten US-Präsidenten George Bush und der des von Oligarchen gesteuerten russischen Präsidenten Boris Jelzin für einen Zeitraum von drei Jahren eine effektive atomare Abrüstung in Gang gekommen. Treibende Kraft war damals US-General Lee Butler, in jener Zeit Kommandeur des 'Strategic Air Command'.
Rußland und die USA, aber auch ebenso die übrigen sieben Atommächte (Großbritannien, Frankreich, Chinas, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea) sind für das iranische Regime, das - ohne stichhaltige Beweise - beschuldigt wird, den Besitz der Atom-Bombe anzustreben, die denkbar unglaubwürdigsten Mahner. Dies gilt insbesondere für einen Heuchler wie den "Friedensnobelpreisträger" Barack Obama, der sowohl den Bau neuer Atomkraftwerke in den USA als auch die weitere atomare Aufrüstung vorantreibt.
Anmerkungen
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