Einseitig Subventionen für Agro-Gentechnik und Agro-Chemie
Obwohl die Nachfrage nach Biolebensmitteln in Deutschland mit zweistelligen Zuwachsraten wächst, wird der Öko-Landbau durch eine einseitige Förderung der agro-industriellen Landwirtschaft von der Politik gebremst. So ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Höfe in Deutschland innerhalb von sieben Jahren gerade einmal von vier auf fünf Prozent gewachsen. Inzwischen muß bereits rund die Hälfte der Öko-Produkte importiert werden. Dabei bevorzugen VerbraucherInnen gerade in diesem Bereich regionale Erzeugnisse.
Zudem bietet der Öko-Landbau einen Ausweg aus den zunehmenden Problemen, die von der industriellen Landwirtschaft verursacht werde - wie etwa das unverminderte Siechtum der deutschen Wälder1 oder das Sterben der Ostsee.2 Bereits heute hat der Öko-Landbau in der Praxis bewiesen, daß die Ertragsfähigkeit der Böden nachhaltig bewahrt werden kann, daß er einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leistet und weltweit besser als die agro-industrielle Landwirtschaft in der Lage ist, das Recht auf Nahrung einzulösen. Doch auch der Öko-Landbau könnte weiterentwickelt, besser erforscht und die Konzeption eines Wirtschaftens im Einklang mit natürlichen Regelkreisläufen statt gegen diese vertieft werden.
Doch laut Alexander Gerber, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), bleiben "diese Potentiale in der Forschungsförderung nahezu unbeachtet." Die Forschung sei extrem einseitig auf eine Landwirtschaft mit Agro-Gentechnik und Chemie-Einsatz ausgerichtet, kritisierte Gerber anlässlich des Tags des Ökolandbaus auf der 'Grünen Woche'.
Den 7 Millionen Euro für Forschung aus Mitteln des Bundesprogramms Ökologischer Landbau stehen jährlich allein 165 Millionen Euro für Biotechnologieforschung durch das Bundesforschungsministerium und 26 Millionen Euro für die Erforschung nachwachsender Rohstoffe gegenüber: "Das ist eine eklatante Ungleichstellung der verschiedenen Ansätze innerhalb der Agrarforschung", so Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
1 Siehe hierzu auch
Wald-AIDS:
Elende Zustände in Baden-Württemberg (18.11.08)
2 Siehe hierzu auch
Die Ostsee stirbt
Immer weniger Schweinswale (28.01.09)
Siehe auch unsere Artikel
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