'Robin Wood' protestiert auf Bäumen und vor Schwedens Reichstag
Am Montag haben AktivistInnen der Umweltschutz-Organisation 'Robin Wood' Bäume im Lacomaer Teichgebiet bei Cottbus besetzt. Sie protestieren damit gegen die Zerstörung eines der letzten Habitate der vom Aussterben bedrohten Rotbauchunke und vieler weiterer unter Schutz stehender Tier- und Pflanzenarten. Zugleich dient der dort vom Energie-Konzern Vattenfall vorangetriebenen Braukohletagebau der klimaschädlichsten Art der Stromerzeugung. Trotz der Proteste und eines über fünf Jahre währendes Widerstands will Vattenfall nun mit der Abbaggerung der Lacomaer Teichlandschaft beginnen.
Als sei dies nicht genug hat der Vattenfall-Konzern nun auch noch im Verein mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzeck die Ausweitung des Braunkohletagebaus angekündigt. Dabei soll weitere unwiederbringliche Landschaft der Lausitz zerstört werden. 33 Dörfer mit rund 7.800 BewohnerInnen sollen dem Profit-Wahnsinn weichen. Vattenfall rechnet mit 42 Millionen Tonnen Braunkohle nur wenige Meter unter Lacoma und der angrenzenden Teichlandschaft.
Eine Gruppe von AktivistInnen von 'Robin Wood' protestiert nun zugleich auch vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm gegen Vattenfall. Vor dem Portal entrollten sie ein Transparent mit der Forderung: "Stop Vattenfall destroying our planet!" (Stoppt die Zerstörung unseres Planeten durch Vattenfall)
"Die Verstromung von Braunkohle ist die klimaschädlichste Methode der Energiegewinnung. Vattenfall gehört zu den größten Emittenten umweltschädigender Gase in Europa und ist somit einer der Hauptverantwortlichen für den Klimawandel," sagt Peter Fröhlich von 'Robin Wood.
Daß Vattenfall auch auf anderem Gebiet eine akute Gefährdung darstellt, zeigte sich erst wieder diesen Sommer. Nach dem Beinahe-GAU am 25. Juli 2006 im schwedischen AKW Forsmark kam es am 28. Juni in Folge eines Trafo-Brands ebenfalls zu einem Beinahe-Gau im AKW Krümmel. Fünf Tage lang wurde der Öffentlichkeit von Vattenfall und Behörden die kritische Situation in der Leitwarte und dramatische Fehlbedienungen, die zu einem Sinken des Füllstands im Reaktordruckbehälter geführt hatten, verschwiegen. Bis heute sind die Umstände der "Panne" nicht vollständig geklärt und das AKW kann trotz monatlichen Ausfalls von über einer Million Euro auf absehbare Zeit nicht wieder hochgefahren werden.
"Wir fordern die schwedische Politik dazu auf, dem klimaschädlichen und riskanten Treiben von Vattenfall ein Ende zu setzen. Blockieren Sie nicht länger eine zukunftsfähige Energiepolitik und steigen Sie aus der Braunkohlenutzung sowie aus der Atomkraft aus!", fordert Fröhlich.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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Der Kampf um Lacoma ist noch nicht beendet (17.09.07)
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'Robin-Wood-Aktion für Lacoma' (21.12.03)
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'Lacoma und Rotbauchunke weiterhin bedroht' (15.08.03)
'Energie-Multi gegen Lacoma und Rotbauchunke' (9.08.03)