Berlin (LiZ). Laut den offiziellen Zahlen der aktuellen "Waldzustandserhebung" ist der Zustand der deutschen Wälder schlechter als zu Zeiten des "Waldsterbens" Anfang der 1980er-Jahre. Fälschlich wird in den Medien behauptet, schuld daran sei der Klimawandel. Ein gesunder Wald kann jedoch - zumindest beim derzeitigen Ausmaß der klimatischen Veränderungen in Deutschland - sowohl Dürre- und Hitze-Perioden wie in den vergangenen Jahren als auch immer wieder massenhaft auftretende Insekten wie zum Beispiel den Borkenkäfer verkraften. Ursächlich sind vielmehr die Schadstoff-Emissionen, die in den Wäldern eine anhaltende Immunschwäche bewirken. Und an erster Stelle sind hierbei die Stickstoffverbindungen aus der industriellen Landwirtschaft zu nennen.
Einem Großteil der Bäume in den deutschen Wäldern geht es schlecht. Das geht aus der vom Bundeslandwirtschafts- und Forstministerium am Dienstag, 21.03.23, in Berlin veröffentlichen neuen sogenannten Waldzustandserhebung für 2022 hervor. 35 Prozent oder etwas mehr als ein Drittel der Bäume wiesen demnach deutliche Schäden an ihrer Krone auf, was ein Zeichen für Umweltstress und einen schlechten Allgemeinzustand ist.
Weitere 44 Prozent der Bäume weisen demnach schwächere Kronenschäden auf und wurden daher bereits in einer vorgelagerten Warnstufe einsortiert. Nur 21 Prozent oder etwa ein Fünftel aller Bäume hatte keine Kronenschäden und waren gesund. Im Vergleich zu den drei Vorjahren gab es dem Bericht zufolge "keine nennenswerten Veränderungen".
Der Waldzustandsbericht für Baden-Württemberg war Ende Dezember zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. "Die Ergebnisse sind besorgniserregend", hatte Forstminister Peter Hauk damals gesagt. Fast die Hälfte der baden-württembergischen Waldfläche ist aus Sicht der ExpertInnen deutlich geschädigt.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium erklärte, der Wald habe sich nach den trockenen Jahren seit 2018 nicht erholen können. Dürre und hohe Temperaturen im vergangenen Sommer hätten den Bäumen weiter zugesetzt, auch die regenreichen Monate seit Herbst hätten das Wasserdefizit der Waldböden nicht ausgleichen können. Insgesamt seien vier von fünf Waldbäumen "krank".
Die Waldzustandserhebung basiert auf Untersuchungen, bei denen der Gesundheitszustand von Bäumen stichprobenartig erfaßt wird. Als Kriterium dient das Ausmaß der Kronenverlichtung.
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