23.06.2008

Baden-Württemberg:
Klima verändert sich schneller

als von wissenschaftlichen Prognosen vorhergesagt

Die Klimakatastrophe nähert sich mit immer höherer Geschwindigkeit. In Baden-Württemberg hat sich einer Studie zufolge der Klimawandel seit 2001 deutlich beschleunigt.

Wie nun selbst das Landes-"Umwelt"-Ministerium in Stuttgart heute eingestehen mußte, erhöhte sich die Temperatur im Südwesten Deutschlands im Zeitraum von 1931 bis 2000 im Jahresdurchschnitt um 0,8 Grad Celsius, während allein zwischen 2001 und 2005 der Anstieg bereits 1,0 Grad betrug. Im Jahr 2006 lag die Temperatur um 1,3 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Die Sommer werden immer heißer, vor allem aber die Winter milder. "Wir haben damit in nur fünf Jahren einen weiteren Anstieg um 25 Prozent", sagte "Umwelt"-Ministerin Tanja Gönner. Sie berief sich auf eine aktuelle Klimamonitoring-Studie ihres Ministeriums und der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Damit übertreffen die Messungen der vergangenen Jahre die bisherigen wissenschaftlichen Prognosen deutlich.

Zugleich mit den beschleunigten Temperaturveränderungen werden die Sommer trockener, während in den Wintermonaten mehr Regen und Schnee fällt. Damit steigt überdies die Hochwassergefahr. Leider erklärt nach wie vor eine große Zahl von WissenschaftlerInnen, dieser Gefahr mit einem Ausbau von Rückhaltebecken entgegnen zu können. Erfahrungen aus China werden hierbei geflissentlich ignoriert.

Die Auswirkungen des Klimawandels machten sich auch bei den Niederschlägen bemerkbar, berichtete LUBW-Präsidentin Margareta Barth. "Starkregenereignisse haben in den vergangenen 75 Jahren je nach Region um 5 bis 40 Prozent zugenommen." Damit steige die Hochwassergefahr gerade an kleineren Wasserläufen. Während es in den Sommermonaten im Durchschnitt weniger regnet, stieg im Winter die Niederschlagsmenge um bis zu 30 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel. Im Sommer muß nach neueren Klimaprognosen zukünftig mit längeren heißen Trockenperioden gerechnet werden.

Baden-Württemberg läßt zusammen mit Bayern und Rheinland-Pfalz den Klimawandel wissenschaftlich beobachten. Die Untersuchungen stützen sich auf Wetterdaten, die der Deutsche Wetterdienst seit 1931 gesammelt hat. Der Trend hält an: Im Mai 2008 lag die Temperatur sogar 3,1 Grad über der eines normalen Maimonats.

Nach dem Vorbild der früheren "Umwelt"-Ministerin (1994 - 1998) und derzeitigen Bundeskanzlerin Angela Merkel, versucht Ministerin Gönner sich als Klima- und Umweltschützerin darzustellen. Tatsächlich jedoch wird auf Bundes- wie auf Landesebene der Ausbau der erneuerbaren Energien ausgebremst. Gönner verkündet jedoch, alle Beschlüsse zum Klimaschutz in Bund und Land würden nunmehr "unvermindert umgesetzt und weiterentwickelt."

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Antarktis: Wilkins-Schelfeis löst sich weiter auf
      Vorboten der Klimakatastrophe (15.06.08)

      EEG bremst erneuerbare Energien:
      Wachstum der Photovoltaik stagnierte 2007 in Deutschland (6.05.08)

      WWF: Eis der Arktis schmilzt schneller als erwartet
      Bereits im Sommer 2013 eisfrei? (25.04.08)

      Klimaforscher James Hansen:
      Erde an kritischem Punkt (6.04.08)

      Emissionshandel kein Instrument für Klimaschutz:
      487 Millionen Tonnen mehr Kohlendioxid (2.04.08)

      Gigantischer Eisblock bricht in der Antarktis ab
      Klimakatastrophe rückt näher (25.03.08)

      Tempo des Klimawandels steigt
      Beschleunigtes Schmelzen der Gletscher (15.03.08)

      Klimawandel in der Antarktis
      bedroht Königspinguine (26.02.08)

      Auch die Antarktis schmilzt schneller als bisher erwartet (14.01.08)

      Bali: Eine Bilanz (15.12.07)

      Nordpol schmilzt schneller als je zuvor
      Klimakatastrophe ist nicht nur ein Wort (13.12.07)

      Klima: Tigermücke nördlich der Alpen
      Klimakatastrophe bringt Tropenkrankheiten (26.11.07)

      Bundesregierung blockiert beim Klimaschutz
      Kraft-Wärme-Kopplung per Gesetz ausgebremst (14.11.07)

      Jugendalkoholismus, Existenzangst
      und Klimakatastrophe (26.10.07)

      Der große Betrug mit "Bio-Sprit"
      Agro-Treibstoffe heizen die Klimakatastrophe an (13.09.07)

      Arktis-Eis schmilzt dramatisch schnell
      Mit Vollgas in die Klimakatastrophe (2.09.07)

      Kabinettsklausur in Schloß Meseberg
      Ein Gipfel an Klima-Heuchelei (25.08.07)

      Jahrhundertüberschwemmungen in China
      Wetter-Chaos weltweit (12.07.07)

      Erneuerbare Energien
      mit gebremstem Wachstum (8.07.07)

      UN warnt vor weiterer Ausbreitung der Wüsten
      Rückkopplung mit Klimakatastrophe (29.06.07)

      Verkehr verursacht 80 Milliarden Euro an externen Kosten
      Staat subventioniert Straßenverkehr
      und fördert Klimakatastrophe (8.05.07)

      Ökosteuer wirkungslos
      Heuchelei beeindruckend (16.04.07)

      Anstieg beim Kohlendioxidausstoß
      Seit Jahren nur leere Versprechen (2.04.07)

      EU bremst Klimaschutz (9.03.07)

      Klimakatastrophe und Monsune
      Dürreperioden und sintflutartige Niederschläge wechseln sich ab
      (2.12.06)

      Alpen zerbröseln
      Klimakatastrophe rückt näher (5.10.06)

      Nordpol schmilzt
      Klimakatastrophe rückt näher (19.09.06)

      Wilma und die
      kommende Klimakatastrophe (24.10.05)

      Klimakatastrophe und Polarmeere
      Neue wissenschaftliche Erkenntnisse (17.05.05)

      Klimakatastrophe zeigt sich
      bereits an Erwärmung der Ozeane (26.02.05)

      Deutscher "Klimaschutz"
      ohne Substanz (15.02.05)

      War da was?
      Klima? - kein Thema! (5.09.04)

      Vorgeschmack
      für Boscastle und Istambul (17.08.04)

      Mit uns die Sintflut
      Hurrikan "Charley" wütete in Florida (15.08.04)

      Vorgeschmack
      oder Vorhölle (7.08.04)

      Vorgeschmack
      auf die Klimakatastrophe (18.07.04)

      MONITOR:
      Rot-Grüne Klimapolitik? (5.06.04)

 

neuronales Netzwerk