Berlin (LiZ). Anti-Umwelt- und Agrar-Minister Cem Özdemir mußte nun bei der Präsentation der aktuellen Ergebnisse der alle zehn Jahre stattfindenden Bundeswaldinventur eingestehen: Der kranke deutsche Wald emittiert inzwischen mehr Kohlendioxid als er noch mit Hilfe der Photosynthese binden kann.
Was in Hinblick auf die auftauenden Tundra-Flächen zu befürchten ist - nämlich, daß diese schon in naher Zukunft umkippen und von Kohlenstoff-Senken durch die Zunehmende Freisetzung von Methan zu Kohlenstoff-Quellen werden - ist beim deutschen Wald bereits Realität. Der deutsche Wald kann laut den aktuellen Zahlen keinen Netto-Beitrag mehr zur Speicherung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂) leisten.
Die Bundeswaldinventur muß laut Gesetz mindestens alle zehn Jahre stattfinden. Die Untersuchung liefert die grundlegenden Zahlen zur Waldfläche, zu Schäden an Bäumen, zu den Anteilen der Baumarten sowie zur Holznutzung. Es handelt sich dabei um Daten, die für den Schutz der Wälder unabdingbar sind.
Die Fläche mit Mischwald ist laut Bundeswaldinventur auf 79 Prozent gestiegen. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitz-Verbände sieht im weiteren Aufbau strukturreicher Mischwälder einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Naturschutzbund Deutschland (NaBu) forderte ein "radikales Gesundheitsprogramm" für die Wälder. "Wir erleben ein neues Waldsterben. Unsere Wälder sind nicht länger eine Senke, sondern eine Quelle von Treibhausgasen", erklärte NaBu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. "Die Erzählung vom deutschen Wald als Kohlenstoffspeicher ist damit passé."
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