18.02.2017

"Schluß mit Ausreden!
Öffnet die Grenzen!"

300.000 demonstrieren in Barcelona für humane
Flüchtlings-Politik

Demo in Barcelona, Öffnet die Grenzen für Flüchtlinge, 18.02.2017 - Foto: Nostra Casa * Vostra Casa - Creative-Commons-Lizenz Namensnennung  Nicht-Kommerziell 3.0
300.000 SpanierInnen gingen auf die Straße, um zu fordern, daß die Regierung mehr Flüchtlinge aufnimmt. Im September 2015 hatte die reaktionäre PP-Regierung unter Präsident Mariano Rajoy zugesagt, etwa 16.000 Flüchtlinge aus anderen EU-Staaten aufzunehmen. Tatsächlich waren es aber bislang nur 1.100. Viele SpanierInnen können nicht länger dabei zusehen, wie immer mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken.

Laut Polizei nahmen an der Demo in Barcelona 160.000 Menschen teil, in der 'Neuen Züricher Zeitung' ist von "Zehntausenden" zu lesen, die VeranstalterInnen von der Nichtregierungs-Organisation 'Casa Nostra - Casa Vostra' (zu Deutsch ungefähr: "Mein Haus ist auch dein Haus") in Barcelona zählten über 300.000 TeilnehmerInnen. Mit aufgerufen hatte auch die linke Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau.

Den Wunsch der VeranstalterInnen, daß die TeilnehmerInnen mit blauer Kleidung und blauen Fahnen kommen, traf auf große Zustimmung. Offenbar möchten sich auch in Spanien immer mehr Menschen gegen eine parteipolitische Instrumentalisierung abgrenzen. Der gewaltige Demo-Zug wirkte wie eine Welle der Hoffnung. Symbolwirkung hatte zudem, daß die Demo, die im Stadtzentrum begann, am Ufer des Mittelmeers endete. Viele DemonstrantInnen trugen selbstgemachte Schilder mit der Aufschrift "Keine weiteren Toten! Öffnet die Grenzen!"

Ruben Wagensberg von 'Casa Nostra - Casa Vostra' erklärte, daß in Katalonien, Catalunya, der Region die von den Pyrenäen über Barcelona bis zur Mündung des Ebro reicht, ein breiter Konsens bestehe, mehr Flüchtlinge ins Land zu lassen. Im vergangenen Jahr waren - laut offiziellen Angaben - rund 5.000 Flüchtlinge im Mittelmeer bei dem Versuch ertrunken, nach Europa zu gelangen. Eine mindestens ebenso große Zahl von Flüchtlingen kam vor Erreichen des Mittelmeers auf den Landwegen in Afrika ums Leben. Die Menschenrechts-Organisation 'Pro Asyl' kritisiert, daß sich Europa weiter abschottet. Zugleich profitieren einige Wenige in Europa von Krieg und Ausbeutung und verursachen zugleich die weitere Zunahme der Flüchtlingszahlen.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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